Pressemitteilung, Berlin, 09.06.2022
Das Landesarchiv Berlin konnte mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa den wertvollen Korrespondenz-Nachlass des Berliner Medienzars und Kunstmäzens Rudolf Mosse und seiner Ehefrau Emilie erwerben.
Nachdem der Nachlass zunächst 2017 restituiert worden war, stand er im Landesarchiv als Depositum einige Jahre für das Projekt www.mari-portal.de für Forschende zur Verfügung. Nun gelang mit guter Begleitung durch die Kanzlei Raue und aufgrund einer sehr forschungsfreundlichen und entgegenkommenden Position der Erben in den USA der Ankauf für das Land Berlin.
Über 3500 Briefe, Einladungen, Glückwünsche, Kondolenzen oder Visitenkarten aus der Zeit von 1865 bis 1925 zeugen nicht nur von wichtigen Anliegen der Korrespondenzpartnerinnen und -partner, sondern auch von der tiefen Verwobenheit des Ehepaares Mosse mit der illustren Gesellschaft Berlins weit über die Wilhelminische Ära hinaus.
So spiegelt sich selbstverständlich der Zeitungsbetrieb mit den Redakteurinnen, Journalistinnen, Feuilletonistinnen, Berichterstatterinnen und Kritikerinnen wider, wie auch die Kulturszene mit vielen Briefen von Künstlerinnen, Bühnenautorinnen und Theaterleuten. Doch auch Politikerinnen und in der Öffentlichkeit stehende Wissenschaftler*innen pflegten Kontakte. Genannt seien beispielhaft Leo von Caprivi, Reinhold Begas, Wilhelm von Bode, Elsa Brändström, Isadora Duncan, Albert Einstein, Wilhelm Raabe und Anton von Werner.
Ein Verzeichnis der Einzeldokumente findet sich als Pdf-Datei unter www.landesarchiv.berlin.de in den Online-Angeboten -> Beständesuche E Rep. 061-16. Das Landesarchiv Berlin wird nun ein Projekt zur Digitalisierung und die Online-Präsentation des Nachlasses umsetzen, um allen Interessierten unkompliziert den Zugang zu dieser bedeutenden Quelle zu ermöglichen.
Pressemitteilung zum Erwerb des Korrespondenz-Nachlasses Rudolf Mosse