Pressemitteilung, Berlin 04.07.2024

Im Rahmen einer Festveranstaltung in Berlin würdigten Vertreterinnen aus Wissenschaft und Politik, Kolleginnen und frühere Weggefährt*innen am 3. Juli die Arbeit des scheidenden Direktors.

Die beiden Kuratoriums-Mitglieder der Stiftung Ernst-Reuter-Archiv Walter Momper, Dr. Sigrid E. Nikutta, Prof. Dr. Uwe Schaper und Joe Chialo zur Verabschiedung (v. l. n. r.), Foto: Wu / Landesarchiv Berlin.
Die beiden Kuratoriums-Mitglieder der Stiftung Ernst-Reuter-Archiv Walter Momper, Dr. Sigrid E. Nikutta, Prof. Dr. Uwe Schaper und Joe Chialo zur Verabschiedung (v. l. n. r.), Foto: Wu / Landesarchiv Berlin.

Uwe Schaper stand fast 20 Jahre lang, von 2005 bis 2024 als Direktor dem Landesarchiv Berlin vor. Zum 31. Juli 2024 wechselt er in den Ruhestand. Seine Amtszeit war von großen Umbrüchen geprägt, deren Auswirkungen auch die künftige Entwicklung des Hauses beeinflussen werden. Zum Beispiel brachte er die digitale Transformation im Landesarchiv auf den Weg und gestaltete durch eine ausgewogene Personalpolitik den Weg für die kommende Generation.

2007 wurde Uwe Schaper zudem zum Honorarprofessor für Verwaltungsgeschichte an der Fachhochschule Potsdam berufen. Vernetzung, Forschung und Kommunikation waren ihm ebenso wie die Nachwuchsförderung immer ein wichtiges Anliegen. Mit zahlreichen Initiativen auf dem Gebiet der Ausbildung und Weiterqualifizierung hat er dem Fachkräftemangel vorausschauend entgegengewirkt, als viele Archive das kommende Problem noch gar nicht erkannten.

Zur Ehrung wurde die Festschrift „Zukunftsort Archiv“ überreicht. Die ausgewählten Aufsätze in dieser auch open access veröffentlichten Publikation bieten einen facettenreichen Einblick in die verschiedenen Aspekte von Uwe Schapers beruflichem Schaffen. Die Artikel dokumentieren historische Analysen und innovative Ansätze der Archivarbeit sowie sein ausdauerndes Engagement für die Entwicklung des archivischen Berufsbildes.

Prof Dr. Uwe Schaper nach feierlicher Übergabe der Festschrift „Zukunftsort Archiv“, Foto: Wu / Landesarchiv Berlin.
Prof Dr. Uwe Schaper nach feierlicher Übergabe der Festschrift „Zukunftsort Archiv“, Foto: Wu / Landesarchiv Berlin.

„Sie haben stets die Auffassung vertreten, dass sich der Auftrag von Archiven nicht darin erschöpft, bloß Akten zu verwahren. Vielmehr müssen Archive zentrale Einrichtungen unserer demokratischen Gesellschaft sein, die ihre Bestände auch erforschen, ihr Wissen zugänglich machen und vermitteln. Dank Ihres Engagements ist das Landesarchiv Berlin ein starker Partner der historischen Forschung über Berlin und Deutschland insgesamt“, sagte Berlins Kultursenator Joe Chialo zur Verabschiedung gestern beim Festakt. Finanzielle Einschnitte bei gleichzeitig steigenden Nutzungsanforderungen waren Herausforderungen, denen Uwe Schaper sich erfolgreich gestellt hat, so Chialo: „Ihrer Beharrlichkeit, Ihrer fachlichen Expertise, sicher auch einer gewissen Frustrationstoleranz und Ihrem Pragmatismus ist es zuzuschreiben, dass das Landesarchiv diese Entwicklungen meisterte.“

Uwe Schaper selbst fasste seine Zeit am Landesarchiv so zusammen: „Wir arbeiten auf den Schultern von Riesen! Hochachtung vor den Leistungen früherer Generationen und Offenheit für neue Entwicklungen und Ideen waren immer die Maximen meiner Arbeit, die mir geholfen haben, viele und auch schwere Entscheidungen zu treffen. Aber schauen wir voraus und drücken der folgenden Generation die Daumen, dem Archiv seinen gebührenden Platz in der digitalen Gesellschaft zu verschaffen.“

Zum Nachfolger von Uwe Schaper wurde Sven Kriese berufen. Er wird sein neues Amt als Direktor des Landesarchivs Berlin zum 1. August 2024 antreten.

Pressemitteilung zum Abschied von Uwe Schaper als Direktor des Landesarchivs Berlin