Die Überlieferung der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“ (GCJZ) ist nun vollständig erschlossen. Sie umfasst 536 Akten und dokumentiert das Wirken der GCJZ von 1912 – 2006.

Monatsbericht der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit von 1949, B Rep. 232-35 Nr. 1

Monatsbericht der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit von 1949, B Rep. 232-35 Nr. 1

Neben zahlreichen Zeitungsausschnittsammlungen zu politischen und gesellschaftlichen Themen des Zeitgeschehens sind Einladungen und Protokolle zu Versammlungen der verschiedenen Arbeitsgruppen überliefert. Einen Schwerpunkt der Arbeit der GCJZ bildet die Vorbereitung der „Woche der Brüderlichkeit“, die in Berlin seit 1952 jedes Jahr veranstaltet wird. Dabei arbeitet die GCJZ mit zahlreichen anderen Organisationen, der Landes- und den Bezirksverwaltungen zusammen. Zudem enthält die Überlieferung Unterlagen zur Gründung, Organisation und Verwaltung der Gesellschaft.
Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit wurde am 24.11.1949 von Carl F. Zietlow nach dem Vorbild amerikanischer Organisationen gegründet. In ihrer Satzung verschreibt sich die GCJZ der Förderung einer international aufgeschlossener Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur sowie des Gedankens der Völkerverständigung.
Die Tätigkeit der Gesellschaft konzentriert sich vor allem auf die Vorbereitung der „Woche der Brüderlichkeit“, die seit 1951 jährlich in der Bundesrepublik, seit 1952 auch in Berlin stattfindet. Hierfür wurden eine große Zahl von Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen sowie der Landes- und den Bezirksverwaltungen organisiert. Auch im Radio, in den Kinos und Theatern wurde das Programm entsprechend angepasst. Darüber hinaus wurde bis in die 1970er Jahre ein internationales Zeltlager für Jugendliche veranstaltet, das sich im In- und Ausland großer Beliebtheit erfreute. Außerdem beobachtete die GCJZ sehr genau die gesellschaftlichen und politischen Debatten, woraus eine ganze Reihe an Materialsammlungen (u.a. zum jüdischen Leben, der Wiedergutmachung, aufkeimendem Antisemitismus) resultierte. Auch zur Annäherung und Verständigung der beiden deutschen Staaten trugen die Mitglieder durch eine Paketversandaktion in den 1980er Jahren bei.
Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit führt ihre Arbeit bis zum heutigen Tage fort. Ihren Sitz hat sie in der Laubenheimer Straße in Schöneberg. Die Vorsitzenden sind Jael Botsch-Fitterling, Bernd Streich und Ulrich Schürmann. Noch immer stellt die „Woche der Brüderlichkeit“ einen der Schwerpunkte der Arbeit dar. Die letzte fand vom 11.-18.03.2018 statt. In ihrem Rahmen wurde das Findbuch an die Vorsitzenden der Gesellschaft übergeben.

Sie finden das Findbuch mit Vorwort unter der B Rep. 232-35 im Findmittelraum oder online als pdf-Datei in der elektronischen Beständeübersicht; die Datensätze sind in der Augias-Datenbank zu recherchieren. Bitte beachten Sie, dass einige Akten aufgrund archivgesetzlicher Bestimmungen für die Benutzung befristet gesperrt sind.