Der Nachlass Peter Anders (1908 – 1954) ist nun vollständig erschlossen. Er umfasst 64 Archivguteinheiten. Die Archivalien dokumentieren den Zeitraum von 1908 – 1954.
Peter Anders kam 1919 mit seiner Familie nach Berlin. In Moabit besuchte er die Volksschule, danach die Kaufmännische Fachschule. Anschließend erlernte er den Beruf eines Bücherrevisors. Bereits in dieser Zeit sang er im Kirchenchor der Reformationskirche in der Beusselstraße. Er beschloss, seine Stimme ausbilden zu lassen und nach anfänglichen Privatstunden begann er ein Studium aufzunehmen. 1931 trat er in die Opernklasse der Staatlichen Musikschule Berlin ein und belegte außerdem das Konzertfach. Sein erstes Engagement erhielt er 1932 in Heidelberg. Am 31. Juli 1935 heirateten Peter Anders und Susanne Mysz in Keitum auf der Insel Sylt. Nach Verträgen mit mehreren anderen Bühnen folgte 1939 das Engagement an der Berliner Staatsoper. Hier sang er die großen Tenorpartien. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand er wieder auf der Bühne der Staatsoper Berlin, bzw. in deren Ausweichquartier, dem Admiralspalast, und sang in der zweiten Premiere des Hauses am 20. September 1945 den Herzog von Mantua in Verdis „Rigoletto“. Es folgten die Premieren „Die Entführung aus dem Serail“, „La Traviata“ und 1947 „Die Zauberflöte“. Schließlich wechselte er 1948 an die Staatsoper Hamburg. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere starb Peter Anders am 10. September 1954 an den Folgen eines Autounfalls.
Der Nachlass umfasst Familiendokumente, private und geschäftliche Korrespondenz, Verträge, Adressbücher, Rezensionen und Zeitungsausschnitte, Besetzungszettel, Programmhefte, Zeichnungen, Publikationen, Filme, Fotos und Musikaufnahmen. Darüber hinaus sind Dokumente zu seiner Ehefrau Susanne Anders geb. Mysz und zu deren Mutter Lula Mysz-Gmeiner sowie zu Luise Gmeiner überliefert.
Sie finden das Findbuch mit ausführlichem Vorwort unter der E Rep. 400-05 Nachlass Peter Anders im Findmittelraum oder online als pdf-Datei in der elektronischen Beständeübersicht; die Datensätze sind in der Augias-Datenbank zu recherchieren.