Mit Einführung der sogenannten ‚Standesämter‘ 1874 bekam Berlin über zwanzig derartige Einrichtungen, und durch die Eingemeindung der Vororte kamen 1920 noch Dutzende dazu. Die Gebiete, für die diese Ämter zuständig waren, änderten sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder, es wurden Ämter geteilt, zusammengelegt etc., so dass manche Orte sogar mehrfach ein anderes Standesamt zugewiesen bekamen. Hier finden Sie eine Liste Berliner Orte und Ortsteile mit den zugehörigen Standesämtern. Insgesamt gibt es zu Berlin mehr als 150 verschiedene Standesamtsüberlieferungen. Hier finden Sie eine Übersicht dieser Standesamtsüberlieferungen.

Zu diesen Beständen gibt es keine übergreifende Namenskartei. Stattdessen wurden in jedem Amt einzeln Namensverzeichnisse erstellt,  für jeden Typ (Geburt, Heirat, Tod) und jedes Jahr getrennt. Namensverzeichnisse sind nach dem ersten Buchstaben des Nachnamens geordnet.

Wenn man also (ungefähr) das zuständige Standesamt kennt, kann man die Listen der Ämter nach Namen durchsehen. Eine Namenssuche können Sie hier anhand der selber durchführen. Bei der Suche nach dem zuständigen Standesamt hilft die Liste der Berliner Ortsteile. Für die heutige Innenstadt (‚Alt-Berlin‘) können Sie  benutzen, auf denen die Zuständigkeiten vermerkt sind, und es gibt dafür auch eine  1874 bis 1931.

Beispielseite aus einem Namenverzeichnis eines Heiratsregisters von 1887


Die Namensverzeichnisse weisen zu den gesuchten Ereignissen jeweils eine Urkundennummer nach. Zur Urkundennummer gehören das Standesamt, der Typ der Urkunde (Sterbe / Heirat / Geburt), die Nummer und das Jahr.Zum Beispiel: Urkunde 115, die man für 1903 bei den Sterbeurkunden (SU) von Spandau findet, heißt dann Standesamt Spandau SU 115/1903. Hier finden Sie eine Übersicht, welche Inhalte Personenstandsurkunden in welchen Jahren enthalten.Bei einer Bestellung von Kopien ist diese Urkundenummer vollständig (also Standesamt, Art des Ereignisses, laufende Nummer und Jahr) anzugeben. Dafür können Sie einen Vordruck verwenden.

Der genealogische Dienstleister ‚ancestry‘ hat die im Landesarchiv vorhandenen Berliner Register teilweise digitalisiert (Geburten bis 1906, Heiraten bis 1940 und Sterbefälle bis 1955) und in einer Datenbank erfasst. Bei  können Sie daher online nach Namen suchen. Dieser Service ist kostenpflichtig.

Wenn man Geburten, Heiraten oder Tode vor 1874 sucht, dann ist man auf die Unterlagen der Konfessionen angewiesen. Das sind zum einen die ‚Kirchenbücher‘ der evangelischen und katholischen Gemeinden. Diese befinden sich in den örtlich jeweils zuständigen Archiven der Kirchen. In Berlin ist das das Archiv der  bzw. das . Zu den jüdischen Gemeinden von Berlin gibt es Unterlagen im Landesarchiv – oder Sie wenden sich an das .