›Mehr als ein Dach über dem Kopf – Wohnen hat Geschichte‹ lautete das Thema der 28. Ausschreibung des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten

Über 5.600 Kinder und Jugendliche gingen während der 28. Ausgabe des Wettbewerbs bundesweit auf historische Spurensuche. Insgesamt reichten sie 1.651 Beiträge einzeln oder in der Gruppe ein. Dabei forschten sie über alternative Wohn- und Lebensformen in Ost- und West-Berlin nach 1945, Fragen der Integration von Gastarbeiter:innen in den 1970er Jahren, Einrichtungen für kriegsversehrte Menschen oder mit Marshallplanmitteln geförderte Eigenheimsiedlungen.

In Berlin beteiligten sich 237 Teilnehmer:innen. Schulsenatorin Katharina Günther-Wünsch und Prof. Martin Sabrow vom wissenschaftlichen Beirat des Geschichtswettbewerbs zeichneten die Berliner Landessieger:innen und Förderpreisträger:innen bereits am 8. September 2023 im Roten Rathaus aus.

Am 14. November 2023 erhielten nun die Preisträger:innen der bundesweit 50 besten Beiträge in einem feierlichen Abschluss in Schloss Bellevue von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ihre Auszeichnungen.

Der Berliner Abiturient Mohammad-Taha Abdollahina vom Charlottenburger Herder-Gymnasium zählte mit seiner beeindruckenden Arbeit über „Häuserrückübertragungen in West-Staaken im Zuge der Wiedervereinigung“ zu den insgesamt 33 Erstpreisträger:innen.

Der Schüler Jonah Wenzel (Gymnasium Steglitz) sowie die Schülerin Selma Friesch (Europäisches Gymnasium Bertha-von Suttner) erhielten einen der zweiten Preise mit ihren Arbeiten über „Das „Informieren“ über den Wohnort ehemalige SS-Kameradschaftssiedlung Privatangelegenheit oder öffentliches Interesse?“  und „Arbeitsmigration und Wohnen. Eine Entdeckungsreise durch meine Stadt“.

Die Bundesjury würdigte die Beiträge von Dincho Chobanov und Nicolaus Wollschlaeger (Herder-Gymnasium) sowie von Mariella Jahn (Europäisches Gymnasium Bertha-von Suttner) mit einem der dritten Bundespreise. Dincho und Nicolaus gingen der Frage nach Wohnformen in der DDR in ihrem Beitrag „Alternative Wohnformen in Ost-Berlin in den 1980er Jahren: Eine von staatlichen Vorschriften gelöste Lebensweise?“ nach. Mit ihrer Arbeit „Wohnen im Wedding in den 1970er Jahren. Eine gelungene Integration?“ erforschte Mariella Jahn die Auswirkungen der Wohnsituation auf den Integrationsprozess so genannter Gastarbeiter:innen in Berlin.


Mit den folgenden Arbeiten erreichten vom Landesarchiv betreute Berliner Schüler:innen im September Landes- und Förderpreise 2022/23:

  • „Die Erbauung der Finnenhaussiedlung im West-Berliner Kladow 1958 im Spannungsfeld zwischen politischen Absichten und der Realität“ (Herder-Gymnasium)
  • „Hausbesetzerinnen und -besetzer in Berlin 1971 bis 1984 –verzweifelt, staatsfeindlich oder…?“ (Droste-Hülshoff-Oberschule)
  • „Arbeitsmigration und Wohnen. Eine Entdeckungsreise durch meine Stadt“ (Europäisches Gymnasium Bertha-von-Suttner)
  • „Wohnen im Wedding in den 1970er Jahren. Eine gelungene Integration?“ (Europäisches Gymnasium Bertha-von-Suttner)
  • „Die Kaserne am Kupfergraben von 1874-1914. Wohnenswert oder nur eine Verwahranstalt?“ (Kurt-Schwitters-Schule)
  • „Kinderheim Makarenko – Ein idealer Wohnort für Nachkriegskinder?“ (Robert-Havemann-Oberschule)
  • „Die Berliner Wohnpolitik zur Bekämpfung des Wohnungselends –Gescheitert?“ (Europäisches Gymnasium Bertha-von-Suttner)
  • „Das Invalidenhaus zu Berlin. Leben im Invalidenhaus – Zusammenleben mit Konfliktpotential?“ (Europäisches Gymnasium Bertha-von-Suttner).

Wir gratulieren allen Preisträger:innen sehr herzlich!

Der Geschichtswettbewerb ist der größte historische Forschungswettbewerb für Jugendliche in Deutschland und wird alle zwei Jahre von der Körber-Stiftung unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten ausgeschrieben.

Mit unserem archivpädagogischen Angebot „Schule trifft Archiv“ beraten und begleiten wir regelmäßig Schüler:innen bei ihrer historischen Projektarbeit, Prüfungskomponenten und im Rahmen des Geschichtswettbewerbs.

Nicht vergessen: Am 1. September 2024 startet der neue Wettbewerb!