Im Herbst 2015 hat das Landesarchiv Berlin nach 13 Jahren ein umfangreiches Projekt mit dem United States Holocaust Memorial Museum (USHMM) abgeschlossen. Die gemeinsam finanzierte Erschließung und Verfilmung der Überlieferung von Straf- und Ermittlungsakten aus der Zeit des Nationalsozialismus ist ein gelungenes Beispiel deutsch-amerikanischer Zusammenarbeit. Die Überlieferung der Generalstaatsanwaltschaft beim Landgericht Berlin lässt erkennen, in welchem Ausmaß die Justiz den NS-Terror mitgestaltete, indem sie mitwirkte politische „Feinde“ zu definieren und zu bekämpfen, bis hin zur Vernichtung der Verfolgten. Die rund 139.000 in ihrem Erhaltungszustand stark gefährdeten Akten sind nun auf 6000 Rollen Mikrofilm gesichert und stehen sowohl im USHMM in Washington, als auch im Lesesaal des Landesarchivs Berlin für die historische Forschung zur Verfügung.

Auf Einladung des amerikanischen Botschafters John B. Emerson würdigten am 18. November 2015 in einem Festakt unter dem Motto „Spuren des Holocaust konservieren – Rescue the evidence“ die Beteiligten in der US-Botschaft am Pariser Platz die Bedeutung dieses Langzeitprojekts für die deutsch-amerikanischen Beziehungen und für die Erinnerung an den Holocaust.

Für das Frühjahr 2016 planen das Landesarchiv Berlin und das USHMM in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Historischen Kommission Berlin eine Tagung über Perspektiven der Auswertung dieser bedeutenden Überlieferung.

Erfahren Sie mehr über das Verfilmungsprojekt im Handout „Spuren des Holocaust konservieren – Rescue the evidence“ als PDF-Datei.

Die Direktorin des USHMM, Sara J. Bloomfield, während Ihrer Ansprache, Foto: John Self/US-Botschaft in Berlin

Die Direktorin des USHMM, Sara J. Bloomfield, während Ihrer Ansprache, Foto: John Self/US-Botschaft in Berlin

Die ehemaligen Direktoren des Landesarchivs, Dr. Jürgen Wetzel (links) und Prof. Dr. Klaus Dettmer (Mitte) im Gespräch mit Sara J. Bloomfield

Die ehemaligen Direktoren des Landesarchivs, Dr. Jürgen Wetzel (links) und Prof. Dr. Klaus Dettmer (Mitte) im Gespräch mit Sara J. Bloomfield, Foto: John Self/US-Botschaft in Berlin