Die Aktenüberlieferung der Deutschen Staatsoper ist nun vollständig erschlossen.

Programmheft der Deutschen Staatsoper „Puntila“ (Reiner Süß als Puntila ), 1964, C Rep. 167 Nr. 1110

Programmheft der Deutschen Staatsoper „Puntila“ (Reiner Süß als Puntila ), 1964, C Rep. 167 Nr. 1110

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Opernhaus Unter den Linden durch Bomben komplett zerstört. Dem Ensemble, nun unter dem Namen „Deutsche Staatsoper“, wies die sowjetische Zentralkommandantur im Juni 1945 den Admiralspalast als Spielstätte zu. Im Dezember 1949 übergab der Magistrat von Berlin die Aufsicht über die Deutsche Staatsoper an die provisorische Regierung der DDR. Nach Plänen von Richard Paulick begann 1952 der Wiederaufbau der Lindenoper. Am 4. September 1955 wurde das Stammhaus – nun auch äußerlich unter der Bezeichnung „Deutsche Staatsoper“ – mit einer Festaufführung von Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ eingeweiht.

Intendanten waren Ernst Legal (1945-1952) und Max Burghardt (1954-1962). 1963 folgte Hans Pischner, der 1984 die Leitung des Hauses an Günter Rimkus abgab. 1955 wurde Franz Konwitschny Generalmusikdirektor (bis 1962), Ottmar Suitner hatte das Amt von 1964 bis 1990 inne.

Am 18. Dezember 1990 übernahm die Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten die Aufsicht über die Staatsoper Unter den Linden vom Ministerrat der DDR. Die Überlieferung umfasst 3458 Akten und dokumentiert den Zeitraum von 1945-1990; einzelne Dokumente datieren zurück bis 1927 bzw. reichen bis 1992. Neben den Akten der Intendanz (Korrespondenz, Künstlerisch-ökonomischer Rat, Beratendes Kollektiv des Intendanten, Aufbaukomitee, Autorenakten) und der Stellvertretenden Intendanz für künstlerische Aufgaben (Generalmusikdirektor, Orchesterdirektion, Nachlass des Orchestermusikers Richard Müller, Künstlerisches Betriebsbüro, Probenbetrieb, Regie, Ballettdirektion, Dramaturgie, Regie- und Aufführungskonzeptionen, Bibliothek, Archiv, Pressestelle, Kostümabteilung, Gastspiele) sowie der Stellvertretenden Intendanz für Ökonomie, Planung und Technik (Zusammenarbeit mit staatlichen Dienststellen und Parteien und Massenorganisationen, Haushalt, Investitionen, Immobilienverwaltung, Sozialistischer Wettbewerb, Ordnung und Sicherheit, Gesundheits-, Arbeits- und Brandschutz, Verband der Theaterschaffenden der DDR, Opernball, Aufführungskonzeptionen, Kaderabteilung) sind auch Besetzungszettel, Programmhefte, Libretti und Texte, Spiel- und Probenpläne oder Rezensionen überliefert. Eine Besonderheit stellen die Orden, Urkunden, Medaillen und Auszeichnungen dar.

Sie finden das Findbuch mit Vorwort online als pdf-Datei in der elektronischen Beständeübersicht unter der C Rep. 167; die Datensätze sind in der Augias-Datenbank im Lesesaal zu recherchieren. Für personenbezogene Akten können noch Schutzfristen gelten; bei Nutzungsinteresse wenden Sie sich bitte an das Personal des Landesarchivs.