Die Überlieferung der Königlichen Schauspiele/Preußischen Staatstheater ist nun vollständig erschlossen.

Mit Opernhaus, Schauspielhaus, Kroll-Oper und Schiller-Theater verfügten die Preußischen Staatstheater über weltweit anerkannte und künstlerisch führende Häuser.

1811 wurde das Opernhaus, 1742 als Königliche Hofoper eröffnet, mit dem 1776 im Französischen Komödienhaus begründeten Hoftheater – seit 1787 „Königliches Nationaltheater“, ab 1821 „Königliches Schauspielhaus“ – zu den „Königlichen Schauspielen“ vereint; Generaldirektor war August Wilhelm Iffland. 1918, nach dem Ende der Monarchie in Deutschland, wurden beide Einrichtungen dem Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung unterstellt. Zusammen mit den damaligen Häusern in Kassel und Wiesbaden gab es eine Generalintendanz.

Auf Beschluss des Preußischen Staatsministeriums vom 18. Januar 1934 übernahm Hermann Göring, Preußischer Ministerpräsident von 1933 bis 1945, direkt die Leitung der Preußischen Staatstheater. 1943 wurde das Schiller-Theater durch Brandbomben zerstört, wie auch die Kroll-Oper bei einem Bombenangriff; ihre Ruine wurde 1957 endgültig beräumt. Bei dem Inferno durch den alliierten Bombenangriff auf Berlin am 03. Februar 1945 wurde die Lindenoper schwer getroffen. Im Schauspielhaus fand am 22. April 1945 der letzte Konzertabend vor der Zerstörung statt. Nach dem Ende der NS-Diktatur gelangten die einzelnen Häuser der Preußischen Staatstheater in neue Trägerschaften.

Die Überlieferung umfasst 7695 Akten und dokumentiert den Zeitraum von 1758-1945; einzelne Dokumente datieren zurück bis 1703 bzw. reichen bis 1960. Neben den Akten der Leitung der Königlichen Schauspiele/Preußischen Staatstheater (Intendanz Iffland, Personal, Verwaltung, Angebote von Kompositionen, Libretti und Bühnenstücke, Richard Wagner, Kapellmeister Felix Weingartner) und der Dramaturgie sind umfangreich Akten zu allen Belangen der Häuser – Deutsche Oper, Städtische Oper, Schiller-Theater, Wallner-Theater, Kriegsgefangenen-Theater – überliefert. Eine Sammlung von Theaterzetteln und Programmheften anderer deutscher Bühnen sowie mehrere Nachlasssplitter ergänzen die Überlieferung.

Sie finden das Findbuch mit Vorwort online als pdf-Datei in der elektronischen Beständeübersicht unter der A Rep. 167; die Datensätze sind in der Augias-Datenbank im Lesesaal zu recherchieren.