Das Landesarchiv Berlin setzt sich für 2025 den Themenschwerpunkt „Antisemitismus begegnen – Demokratie fördern“. Unter diesem Leitgedanken finden verschiedene Veranstaltungen, partizipative Bildungsangebote und Ausstellungen für die Berliner Stadtgesellschaft statt. Den Auftakt bildet die Teilnahme an der stadtweiten Themenwoche „80 Jahre Kriegsende“, auf Initiative und gefördert vom Land Berlin, realisiert von Kulturprojekte Berlin mit zahlreichen Partnern.

Das Landesarchiv veranstaltet am 5. Mai 2025 einen ganztägigen Workshop für Jugendliche, die lernen wollen, authentische Quellen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit kritisch zu lesen und zu beurteilen. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, diskutiert mit den Teilnehmenden vor Ort und stellt sich ihren Fragen. Der Workshop wird von dem Historiker Dr. Christoph Kreutzmüller (FU Berlin/Aktives Museum Faschismus und Widerstand) und der Archivarin Bianca Welzing-Bräutigam (Landesarchiv Berlin) durchgeführt.

Weitere Workshops mit Kindern, Jugendlichen und Studierenden folgen im Verlauf des Jahres, um gemeinsam geeignete Quellen zur Antisemitismusprävention auszuwählen und zu analysieren. Darauf aufbauend wird das Landesarchiv pädagogisches Begleitmaterial für den Schulunterricht erstellen. Zudem ist ein Workshop für Archive in Berlin und Brandenburg geplant, um geeignete Formate zur Demokratieförderung zu diskutieren. Ziel ist es, Erfahrungen auszutauschen und lokale sowie übergreifende Strategien zu entwickeln.

Ab 1. Juli 2025 präsentiert die Dauerausstellung des Landesarchivs einen neuen inhaltlichen Fokus: Das Thema „Unrecht in der Justiz“ wird in verschiedenen Zeitschichten der behördlichen Überlieferung Berlins beleuchtet. Von November 2025 bis Ende Februar 2026 wird zudem die zweisprachige Wanderausstellung „Widerstand – Verfolgung – Deportation. Frauen aus Frankreich im KZ Ravensbrück 1942–45“ im Landesarchiv gezeigt. Thema sind die Lebenswege und Erfahrungen von rund 7.000 Frauen, die im Rahmen politisch motivierter Repression aus Frankreich ins KZ Ravensbrück deportiert wurden. Diese Ausstellung findet in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und der Französischen Botschaft in Berlin statt und wird von einem öffentlichen Rahmenprogramm begleitet. Das Landesarchiv Berlin positioniert sich mit dem Themenschwerpunkt als aktiver Akteur der Demokratiebildung innerhalb der Berliner Stadtgesellschaft und als Ort für öffentlichen Austausch. Es fordert auf zum kritischen Dialog und zur Teilhabe aller am Umgang mit seinen Quellen.

Kontakt: Dr. Diana Stört, stoert@landesarchiv.berlin.de; Tel. +49 30 90264-284; Landesarchiv Berlin; Eichborndamm 115 – 121; D-13403 Berlin

Pressemitteilung
Fotos

Fotos zur Verwendung mit der Angabe: Landesarchiv Berlin, Fotograf: Paul-Heinrich Grönboldt, Signatur: F Rep. 290-11-03.